Psychiatrie | AG Praxisaustausch PPP-RL
Im Frühjahr 2021 richtete die Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen aus aktuellem Anlass eine neue Arbeitsgruppe ein.
Die AG Praxisaustausch PPP-RL wurde auf Initiative zweier Mitglieder gegründet, um den Informationsaustausch zwischen den betreffenden Psych-Einrichtungen zur Personalausstattung Psychiatrie und Psychosomatik-Richtlinie (PPP-RL) des G-BA sicherstellen und den verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen der Häuser ein Forum zum Austausch zu geben. Da die Richtlinie noch wenig praxiserprobt, dafür aber äußerst komplex und aufwändig ist, werden ihre Regelungen in der AG gemeinsam besprochen und anwendungsbezogen interpretiert. Die AG dient auch dazu, gemeinsame Vorgehensweisen bei strittigen Punkten abzustimmen und sich zu technischen Umsetzungs- und Lösungsmöglichkeiten auszutauschen. Die praktischen Erfahrungen sowie besondere Herausforderungen und Probleme mit der PPP-RL sollen dann wiederum an den Fachgruppenvorstand berichtet und für politische Interventionen genutzt werden.
Zielgruppe für die Arbeitsgruppe sind Führungskräfte und Verantwortliche der Bereiche Controlling, Medizincontrolling, Personalcontrolling sowie alle, die in der Praxis mit der Nachweisführung oder sonstiger Bearbeitung von Themen der PPP-RL betraut sind.
Das Angebot der AG traf innerhalb des VKD auf sehr große Resonanz und hat dazu geführt, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen neu um eine Mitgliedschaft im Verband beworben haben.
Die Gruppe trifft sich turnusmäßig viermal pro Jahr – die Treffen werden (überwiegend) digital organisiert. Bei den ersten Treffen waren durchgängig über 50 Teilnehmer anwesend, die sich sehr tiefgehend mit den jeweils aktuellen Problemen und Herausforderungen zur PPP-RL auseinander gesetzt haben. Auch die bunte Zusammensetzung der Gruppe – die Teilnehmenden kommen aus allen Bundesländern, verantworten den Umgang mit der Richtlinie auf verschiedenen Managementebenen und kommen aus verschiedenen Fachbereichen – führt zu sehr interessanten, abwechslungsreichen und informativen Diskussionsrunden. Es konnte bereits eine umfangreiche Liste der zu behandelnden Themen erstellt werden, die nun Schritt für Schritt abgearbeitet und bei aktuellen Entwicklungen laufend ergänzt wird.
Dem Auftrag folgend hat die Arbeitsgruppe direkt bei ihrem ersten Treffen die Durchführung eines Benchmarks zur PPP-RL vereinbart. Die Gruppe legte dabei ein umfangreiches Analyseportfolio fest, um mit den Daten auch politisch sprachfähig zu sein und aus Sicht der Praxis auf problematische Entwicklungen hinweisen zu können. Untersucht werden etwa der Zeitaufwand zur Nachweisführung (Bürokratiekosten), die Erfüllungsquoten, die Anrechnungsquoten und die Ausfallzeiten des Personals. Die im ersten Schritt beteiligten Einrichtungen kommen dabei quartalsweise auf über 130 auszuwertende Nachweisdatensätze – Tendenz steigend! Die Ergebnisse des Benchmarkprojekts wurden innerhalb der AG sehr positiv aufgenommen, weshalb die Fortsetzung vereinbart wurde.
Um aktuelle oder besonders wichtige Themen zu bearbeiten, hat die Arbeitsgruppe zudem bereits zwei (temporäre) Unterarbeitsgruppen eingesetzt. Diese beschäftigen sich in kleiner Expertenrunde mit Spezialthemen und berichten darüber bei den Treffen der Hauptarbeitsgruppe.
Schon nach kurzer Zeit hat sich in diesem Fall das Format einer themenbezogenen Arbeitsgruppe des VKD mit überwiegend digitaler Vernetzung der verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen besonders bewährt. Der praxisbezogene Austausch und die Vernetzung bietet für die VKD-Mitglieder und deren Häuser einen zentralen Vorteil – gleichzeitig profitieren der VKD und die Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen durch tiefe Einblicke in die Praxis und viel Engagement im dringend notwendigen politischen Weiterentwicklungsprozess.
